Verbreitung in Europa und in den Alpen

Wiederansiedlung im Rahmen des Projektes Life Ursus im Trentino © Servizio Foreste e Fauna

In Europa leben derzeit etwa 50.000 Bären, davon leben aber nur etwa 14.000 ausserhalb von Russland. Die grössten zusammenhängenden Populationen leben in Osteuropa.

In den Alpen leben heute nur wenige Braunbären. Eine kleine Population von 8-10 Tieren befindet sich in den slowenischen Alpen im Grenzgebiet zu Italien und Österreich, eine weitere in den Zentralalpen im westlichen Teil der Provinz Trentino in Norditalien. Die Trentiner Population war bis vor wenigen Jahren stark dezimiert und vom Aussterben bedroht, weshalb man zwischen 1999 und 2002 insgesamt 10 slowenische Bären aussetzte. Heute gibt es dort wieder zwischen 30 und 35 Bären. Langfristiges Ziel dieser Wiederansiedlung ist der Aufbau einer überlebensfähigen Bärenpopulation in den Zentralalpen. Dies ist nur möglich, wenn ein Austausch über den Alpenbogen zwischen der Slowenischen und Trentiner Population stattfindet, was zwar dringend, aber noch weit entfernt erscheint.

Die dritte kleine Alpenpopulation lebt in Österreich im Gebiet der nördlichen Kalkalpen. Die dort lebenden Bären wurden wiederangesiedelt. Nach anfängliche Erfolgen und mehreren nachgewiesenen Geburten ist die Situation derzeit prekär: Ende 2007 konnten nur mehr 2 Bären nachgewiesen werden. Der Fortbestand der Alpenbären-Population ist also nach wie vor gefährdet, denn die drei Populationen leben isoliert voneinander und weisen nur eine geringe Individuenzahl auf.

Im Dreiländereck wandern seit 2005 immer wieder junge männliche Bären aus der Trentiner Population ein. Das Projekt Ursina unterstützt als Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in den Alpen die natürliche Rückkehr des Braunbären in diese Gebiete. Anfang 2008 hielten sich mindestens 3 Bären im Dreiländereck und weitere 2 in unmittelbarer Nähe auf.

 

Downloads und Links

Verbreitungskarte der Bären in den Alpen ©WWF Schweiz




Bericht zum Status des Braunbären in Europa und in den Alpen
(PDF 1,59 MB)

 

Aktuelle Informationen zu Grossraubtieren in der Schweiz (KORA)